Bekämpfung von Spinnmilben in Kartoffeln
Mit dem fortschreitenden Klimawandel steht die Landwirtschaft vor immer neuen Herausforderungen. Für den Kartoffelanbau stellt das vermehrte Auftreten von Schädlingen wie Spinnmilben eine besondere Herausforderung dar. Vor allem Spinnmilben profitieren von den wärmeren und trockeneren Bedingungen, die in den letzten Jahren häufiger aufgetreten sind. Besonders auffällig ist dieses Problem im Emsland, wo Landwirte erhebliche Ernteschäden und Ertragsminderungen aufgrund von Spinnmilbenbefall beobachtet haben.
Spinnmilben in Kartoffeln
Spinnmilben sind winzige Schädlinge, die erhebliche Schäden an Kartoffelpflanzen verursachen können. Das Problem machte sich erstmals 2018 mit vereinzelten Fällen von braunen, geschädigten Stellen auf Feldern bemerkbar. Im Jahr 2019 waren die Auswirkungen gravierend: Einige Landwirte berichteten über Ertragseinbußen von bis zu acht Tonnen pro Hektar und eine verminderte Qualität der Kartoffeln.
Das Dilemma der chemischen Bekämpfung
Herkömmliche chemische Pestizide haben sich als unwirksam gegen Spinnmilben erwiesen. Gängige Insektizide haben keine Wirkung auf die Schädlinge und andere schädigen die nützlichen Raubmilben, die die Spinnmilben auf natürliche Weise bekämpfen könnten.
Aufgrund dieser Einschränkungen ist der Bedarf an alternativen Bekämpfungsmethoden dringend geworden. Da Spinnmilben in der Lage sind, unter optimalen Bedingungen alle sieben Tage eine neue Generation zu produzieren, können ihre Populationen schnell wachsen, was ein rechtzeitiges Eingreifen erforderlich macht.
Die biologische Lösung
Angesichts der Unwirksamkeit chemischer Behandlungen haben biologische
Bekämpfungsmethoden an Aufmerksamkeit gewonnen. Raubmilben, natürliche Feinde der Spinnmilben, bieten eine vielversprechende Lösung.
Im Emsland wird im Rahmen eines von der Emsland Group initiierten Projekts in Zusammenarbeit mit einem lokalen niederländischen Unternehmen, das über umfangreiche Erfahrungen in der Schädlingsbekämpfung verfügt, der Einsatz dieser nützlichen Insekten in Kartoffelanbaugebieten getestet.
Einsatz von Raubmilben
Dabei werden kleine Beutel mit Raubmilben, einschließlich Eiern und Larven, auf den Kartoffelfeldern verteilt, um präventiv eine Population aufzubauen, bevor Spinnmilben auftreten. Der Zeitpunkt dieser Ausbringung ist entscheidend. Die Raubmilben müssen frühzeitig eingesetzt werden, idealerweise bevor ein Spinnmilbenbefall sichtbar wird. Dieser proaktive Ansatz stellt sicher, dass eine robuste Raubmilbenpopulation bereit ist, die Spinnmilben zu bekämpfen, sobald sie auftreten.
Die Zukunft der Spinnmilbenbekämpfung
Das Projekt stößt bei den Landwirten auf großes Interesse und die Zahl der Teilnehmer nimmt rasch zu. Die ersten Versuche sind zwar vielversprechend, doch sind ständige Kontrollen und Anpassungen erforderlich, um den Einsatz der Raubmilben zu optimieren. Die Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Beratern und Unternehmen ebnet den Weg für nachhaltigere und wirksamere Schädlingsbekämpfungsmethoden angesichts des Klimawandels.
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