Die Emsland Group hat ihre alle zwei Jahre stattfindende Agencies Conference für Agenturen und Vertriebspartner veranstaltet.
Zwei Tage lang nahmen die Verkaufsteams und Vertriebspartner an Präsentationen, Workshops, Poster Sessions und sozialen Aktivitäten teil. Das Treffen wurde neu strukturiert, um den wertvollen Austausch und die gemeinsame Nutzung von Informationen zu fördern.
Am ersten Tag wurden die Teilnehmer in der malerischen Landschaft der Niederlande in einem Hotel und Konferenzzentrum im traditionellen Stil empfangen. Dimitrios Mousios, Sales Director der Emsland Group, zeigte sich begeistert von den Ergebnissen der beiden Tage. In seinem Vortrag über den Vertriebsansatz des Unternehmens betonte er, wie wichtig es sei, die Kundenbetreuung weiter zu optimieren und die Zusammenarbeit mit den Agenturen und Vertretern der Emsland Group auszubauen.
Christian Kemper, CSO der Emsland Group, gab einen Überblick über die strategischen Perspektiven des Unternehmens bis 2030. Neben der starken Marktposition in verschiedenen Segmenten erläuterte Kemper den Plan des Unternehmens zur Klimaneutralität, die für das Jahr 2040 angestrebt wird – weit bevor die EU-Vorschriften dies fordern. In Bezug auf die Produkte betonte er, dass die Emsland Group fest an das Potenzial der Kartoffel glaubt, auch wenn der Glaube anderer Branchenteilnehmer geschwunden ist. Kemper: „Wir sind bereit für weitere Investitionen, wie unsere geplante Flockenfabrik in Emlichheim zeigt, wir müssen nur sicherstellen, dass diese Fabriken mit den notwendigen Kartoffelmengen versorgt werden.“ Dies bekräftigte auch Gerrit-Jan Wesselink, CEO der Emsland Group, in seinem Vortrag zum Thema Marktumfeld und Rohstoffe.
Wesselink stellte seinen Vortrag unter das Oberthema „Der Realität ins Auge sehen“. Trotz eines weltweiten Produktionsrückgangs im Kartoffelanbau steigt die Nachfrage nach Kartoffeln weiter an, insbesondere durch die Pommes-Frites-Industrie. Das Unternehmen hat ein klares und realistisches Ziel: die Liefermengen von Kartoffeln auf Kundenbedarfsniveau zu halten und auszubauen. Er erklärte, dass die Emsland Group dank wettbewerbsfähiger Preise und bewährter Unterstützung für die Lieferanten vertrauensvolle und loyale Beziehungen aufgebaut hat, die dazu beigetragen haben, die Rohstoffe für uns zu sichern, und dies hoffentlich auch in Zukunft tun werden. Wesselink schloss mit den Worten: „Wir erwarten große Umbrüche in der EU-Kartoffelproduktion, welche eine erhebliche Reduktion der Kartoffelstärkeproduktion zur Folge hat. Wir setzen alles daran, Kunden auch in Zukunft weiter bedarfsgerecht beliefern zu können.“
Andre Heilemann, Leiter Forschung & Entwicklung bei der Emsland Group, erläuterte in seinem Vortrag, wie das Feedback und die Informationen, die bei solchen Treffen gesammelt werden, dazu beitragen, den Fokus der Entwicklungsaktivitäten noch stärker auf die Kunden auszurichten. Er erläuterte auch den Schulungsplan, der für die Vertreter und Händler angeboten wird, einschließlich jährlicher Einladungen ins Innovationszentrum in Emlichheim zu persönlichen Anwendungstrainings und Informationsveranstaltungen. Darüber hinaus wies er auf die Pläne hin, die Nachhaltigkeitsbemühungen zu verstärken, indem neue innovative Wege zur Nutzung des gesamten Rohmaterials und zur Einsparung von Energie gefunden werden.
Cindy Semeijn, Leiterin der Abteilung Business Development & Marketing, gab einen Überblick über die aktuellen Marketingaktivitäten und neue Entwicklungen zur Unterstützung des Informationsaustauschs und der Bereitstellung von Marketingressourcen für die Vertreter, einschließlich der Nutzung einer internen Online-Plattform.
Nach der Mittagspause wurden die Teilnehmer in gemischte Gruppen eingeteilt, um an Workshops teilzunehmen. Ziel jedes Workshops war es, Chancen und Bedürfnisse in den vielen Märkten, die die Emsland Group bedient, zu identifizieren. Nach ausgiebigen Diskussionen und Brainstorming wurden die Ergebnisse der Workshops der gesamten Gruppe vorgestellt. Alle Teilnehmer stimmten dann digital und in Echtzeit über die Themen ab, die ihrer Meinung nach weiter untersucht werden sollten. Die Ergebnisse der Abstimmung dienten als Orientierung für den Workshop am zweiten Tag.
Am ersten Konferenztag war auch ein Gastrednerin von Leben Ingredients, einer Agentur in Italien, anwesend. Emanuela Agnoletto erklärte, wie das Unternehmen seinen Umsatz innerhalb von vier Jahren verfünffacht hat. Durch die Erweiterung des Portfolios, Investitionen in eigene Anwendungsanlagen und den Ausbau der Lagerkapazitäten entwickelte sich das Unternehmen zu einem wichtigen Akteur im Vertrieb von Lebensmittelzutaten und dient als Beispiel für die Möglichkeiten einer unternehmerisch denkenden Agentur.
Der Tag wurde mit einem Empfang abgeschlossen, bei dem auch eine Poster Session stattfand. Jedes teilnehmende Unternehmen sollte ein Poster erstellen, das ein interessantes Projekt aus seiner Region vorstellt. Der Aufsichtsrat der Emsland Group war zu diesem Teil des Programms eingeladen und hatte die Möglichkeit, die Inhalte direkt mit den beteiligten Agenten und Vertretern zu diskutieren.
Der zweite Konferenztag begann mit einem Vortrag von Gastredner Simon Bentley, dem Gründer des Beratungsunternehmens Commoditia für den Agrarsektor. In seinem ausführlichen und informativen Vortrag konzentrierte sich Bentley auf die Chancen und Herausforderungen für die Stärkeindustrie auf den verschiedenen Weltmärkten. Er erläuterte die komplizierte Push- und Pull-Beziehung, die zwischen den verschiedenen Produktpreisen besteht und die besonderen Herausforderungen, mit denen die verschiedenen Regionen konfrontiert sind. Insbesondere in der EU wird die größte Herausforderung darin bestehen, die Produktivität der lokalen Felder aufrechtzuerhalten; dank der wachsenden Beliebtheit von Erbsen- und Kartoffelprodukten sieht er jedoch positive Aussichten für die Branche insgesamt.
Hannah Pegg von der Healy Group, einem Tochterunternehmen der Emsland Group, referierte über aktuelle Markttrends und den Einfluss der sozialen Medien auf die Verbraucher. Mit besonderem Augenmerk auf die Themen „Natürlichkeit“ und „Clean Label“ ging Pegg auf Studien ein, die zeigen, dass die überwiegende Mehrheit der Verbraucher in Großbritannien bereit ist, für Lebensmittel, die als „gesund“ gelten, einen Aufpreis zu zahlen und dass der Begriff „verarbeitet“ bei vielen negativ gelegt ist. Gleichzeitig wird jedoch der Zusatz von Bestandteilen zur Anreicherung von zusätzlichen Proteinen oder Ballaststoffen als gesundheitsfördernd angesehen. Die gleichzeitige Verunglimpfung von „verarbeiteten Lebensmitteln“ und die Bejubelung „gesunder“ (verarbeiteter) Lebensmittel zeigt, dass es kein einheitliches Verständnis der Begriffe gibt. Zu dieser Verwirrung tragen auch die zunehmende Popularität von Influencern in den sozialen Medien und nicht-wissenschaftliche virale „Experimente“ über die vermeintlichen Schäden von verarbeiteten Lebensmitteln sowie der wachsende Druck einiger Regierungen in Form von Besteuerung oder Kennzeichnungsvorschriften für solche Produkte bei. Pegg zufolge gibt es ein großes Potenzial für die Verbraucheraufklärung, insbesondere in Form von Verpackungen oder Marketing, um den Zweck und die Vorteile bestimmter verarbeiteter Zutaten zu erklären.
Der letzte Gastredner der Konferenz war Ieme Blondeel von der Süßwarenfirma Cloetta. In einer transparenten Analyse erläuterte Blondeel, wie und warum das Unternehmen auf die Verwendung von pflanzlichen Zutaten umsteigt. Er hob die Unterstützung durch die Anwendungsspezialisten des Emsland Innovation Centers hervor – die Emsland Group und Cloetta arbeiten eng zusammen, um dem Unternehmen den Abschied von Gelatine zu ermöglichen. Mit dieser Strategie will das Unternehmen nicht nur seinen Markt erweitern, sondern auch nachhaltiger werden und seinen CO2-Fußabdruck deutlich verringern.
Zum Abschluss der zweitägigen Konferenz gab Dimitrios Mousios eine vorläufige Zusammenfassung der Workshops und moderierte eine Live-Feedback-Session. Abschließend bedankte sich die Unternehmensleitung bei den Teilnehmern und dem Organisationskomitee. Gerrit-Jan Wesselink sprach diese abschließenden Worte:
„Wir werden diese Herausforderungen meistern, indem wir uns gegenseitig unterstützen und die Art der Zusammenarbeit fortsetzen, die ich in den vergangenen zwei Tagen gesehen habe – wir haben eine glänzende Zukunft, solange wir gemeinsam vorankommen.“